Unsere erste knapp fünfstündige Überlandfahrt in einem bequemen klimatisierten Bus von Brasilexpress machen wir von Santa Marta nach Cartagena. Ins Zentrum, zu unserem Hotel, geht es weiter mit einem Taxi. Da Reisen auch immer wieder mit Überraschungen verbunden ist, sagt uns die Dame im Hotel, sie hätte kein Zimmer für uns und wüsste nichts von der Buchung. Was natürlich nicht stimmt, weil wir die Buchung schwarz auf weiß haben. Aber das interessiert sie nicht. Verärgert suchen wir nach einer neuen Bleibe. Diese finden wir dann im Stadtteil Gethsemani, ein Zimmer ohne Fenster, dafür mit aircondition. Gethsemani haben wir gleich am ersten Abend in unser Herz geschlossen. Mit Einbruch der Dunkelheit pulsiert hier das Leben, vor allem die vielen StraßenverkäuferInnen mit ihren fahrbaren Verkaufsständen, StraßenkünstlerInnen, MalerInnen und MusikerInnen. In der Kirche nebenan ein Gottesdienst, beim Warten auf unser Essen am Straßenrand kommen wir ins Gespräch mit anderen auf ihr Essen Wartenden.
Cartagena versprüht solch einen Charme, der uns verzaubert. Ob es die Skylinie von Bocagrande, die Stadtmauer zum Sonnenuntergang, die alten Kolonialhäuser in El Centro, die Straßenkünstler, die Frauen aus Palenque mit ihren traditionellen Kleidern, das leckere Essen der StraßenverkäuferInnen oder die vielen freundlichen Menschen in den Straßen Cartagenas sind. Drei Tage lassen wir uns von dieser schönen Atmosphäre und den warmen Abenden gefangen nehmen.