Der Colcacanyon ist eines der vielbeworbenen Ausflugsziele von Arequipa. Wir fahren mit dem Localbus Andaluzia ins Colcatal. Es geht mit Kind und Kegel sowie Sack und Pack, noch ein Päckchen Mittagsproviant verzehrend in den Bus. Drei bis vier Stunden werden wir unterwegs sein, vielleicht auch länger. Schließlich fahren wir über hohe Bergpässe, sehen die wilden ursprünglichen Vikunjas auf den Wiesen der Anden. Hier oben weht ein rauher Wind, das Leben der Viehzüchter ist hart.
In Chivay lichtet sich der Bus. Einheimische steigen aus, die Touris bleiben sitzen. Auch wir müssen uns entscheiden, entweder ganz nach hinten ins Colcatal nach Cabanaconde oder weiter vorn in Yangque Station machen. Unsere Wahl fällt auf Yangque, das am Anfang des Colcacanyon liegt. Wir sind die einzigen, die bei strömenden Regen in der Dunkelheit aussteigen.
Am nächsten Morgen werden wir mit einem großartigen Ausblick auf die Berge, die bunten Wiesen und Felder und einem aschespuckenden Vulkan belohnt. Unsere erste Wanderung geht über den Colca auf die andere Flussseite zu den Inkaruinen Uyo Uyo. Hier spüren wir, dass die ehemaligen Touristenströme nicht da sind, wir sind allein dort unterwegs. Durch bunte Terrassenfelder mit Kartoffeln, Mais, Klee oder Quinoa, dem Gold der Inka laufen wir zu den heißen Quellen. Auch hier teilen wir uns die unterschiedlich warmen Becken mit drei vier Einheimischen. Wir lieben die heißen Quellen, sitzen im warmen Wasser, die Sonne scheint und der Colca rauscht einige Meter unter uns vorbei. Jede unserer Muskelfasern kann sich entspannen.
Jeden Morgen um 07:00 Uhr wird der Marktplatz in Yangque zum Ort traditioneller Tänze der Schüler und Schülerinnen. Frauen in traditioneller Kleidung breiten ihre Stände aus und staunende Touristen steigen aus den Bussen, die auf der Weiterfahrt ins Colcatal, zum Cruz del Condor sind.