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Cotopaxi

Wir wollen dem Cotopaxi 5897 m, einem der höchsten aktiven Vulkane der Erde einen Besuch abstatten. Unterwegs mit unserem Mietauto auf der Route 35, der Panamericana wollen wir noch schnell ein Foto schießen. Es beginnt leicht zu regnen, da bemerkt Oliver, dass der Schlüssel im Zündschloss steckt und das Auto sich verriegelt hat. Uns fällt vor Schreck das Herz in die Hose. Das Fenster auf der Fahrerseite ist noch ein Stück geöffnet. Der Regen wird stärker, guter Rat ist teuer. Wir stehen draußen und all unsere Sachen sind im Auto. Wir schauen uns um, mit Stacheldraht versuchen wir den Türöffner in Richtung „öffnen“ zu bewegen, aber der Draht ist zu starr. Stabile Grashalme mit Schlaufen sollen die Tür öffnen, leider vergebens. Unsere Taschen durchkramend kann ich noch Zahnseide anbieten. Daraus baut Oliver eine Konstruktion langer Grashalm mit sich zuziehendem Knoten aus Zahnseide und stabiles Seidenband zum Hochziehen des Türöffners. Mit Fingerspitzengefühl und drittem Anlauf ist die Tür offen. Wir sind so erleichtert und dankbar, dass wir schnell in das warme Auto steigen und weiter Richtung Cotopaxi fahren.

Das Gebiet um den Cotopaxi ist Nationalpark, nach der Registrierung können wir mit dem Auto in den Park fahren. Die Straße ist wolkenverhangen, aber je höher wir fahren, umso mehr reißt die Wolkendecke auf und wir erahnen die ersten Konturen des Vulkans. Auf den umliegenden Flächen weite Páramolandschaft, Moose, Gräser und weite Ebenen. Das Auto lassen wir zurück und klettern den steilen Berg bis auf 4864 m hoch, dort befindet sich die José Ribas Schutzhütte. Die Luft ist sehr dünn, jeder Schritt anstrengend, in der Hütte gibt es einen Cocatee und einen Stempel. Von hier geht es nur noch für erfahrene Bergsteiger Richtung Gipfel. Auf dem Rückweg sehen wir die Bergspitze mit Gletscher in bestem Sonnenlicht. So schön!

Und Autoschlüssel immer in der Tasche!!

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